Am Samstag, 11. Mai 2019 besuchten wir Middleton Place, eine Plantage am Ufer des Flusses Ashley, ca. 20 km von Charleston entfernt.
Aufgrund unseres historischen Wissens wollten wir eine solche Plantage ansehen, wenn uns das Schicksal schon so gebracht hätte.
Wir verurteilen zutiefst alle Formen der Sklaverei, aber wir wollten sehen, wie ein solcher Ort aussieht.
Henry Middleton war Plantagenbesitzer, sein Grundstück war Middleton Place. Heute wird es von einer Stiftung betrieben und fungiert als Museum.
Henry Middleton hatte viele Sklaven, aber er befreite auch viele.
Die Plantage liegt auf einem riesigen Gebiet, auf dem hauptsächlich Reisanbau betrieben wurde.
Zuerst liefen wir auf einem von Pferden gezogenen Wagen um die gesamte Plantage herum und man zeigte uns die Orte, an denen die Sklaven arbeiteten - unter anderem wurde an einem Flussufer in einem überfluteten Gebiet gearbeitet. Interessanterweise wurde erzählt, dass nicht die Sklavenhalter oder die hier lebenden Schlangen und Alligatoren für die Sklaven am gefährlichsten seien, sondern die Moskitos.
Danach spazierten wir durch die riesige Plantage. Wir schauten uns das Haus an, in dem der Plantagenbesitzer mit seiner Familie wohnte. Das Original wurde im Bürgerkrieg zerstört. Das Haus, heute ein Museum, war früher ein Gästehaus mit zeitgenössischer, originaler Einrichtung.
Danach haben wir uns die Orte angesehen, an denen die Sklaven verschiedene Handwerke ausübten, wie eine Schmiede, einen Handwerksplatz, eine Scheune und so weiter. Interessanterweise gibt es hier noch Handwerker, die über die Geschichte des zeitgenössischen Lebens erzählen.
Und am Ende kamen wir zu „Elizas Haus“. Eliza diente 40 Jahre bei der Familie und sie war die letzte Sklavin, die in diesem Gebäude lebte. Das Haus wurde nach ihr benannt.
Das Haus selbst bot Wohnraum für zwei Familien. Der linke, heute als Museum, informiert über das Leben der Sklaven hier. Die rechte Seite ist nur durch das Fenster zu sehen, dieser Abschnitt zeigt die zeitgemäße Ausstattung.
Die Winde der Geschichte haben uns hier am härtesten berührt. Es ist überall zu spüren, aber hier ist es (für uns) am besten. Der Mensch denkt unwillkürlich und schaudert bei der Tatsache, dass all diese Dinge in der Geschichte überhaupt passiert sein könnten.
Der Garten der Plantage ist auch riesig und sehr schön. Wir haben an mehreren Stellen Alligatoren und Schildkröten gesehen. In einem Teil des Gartens gibt es heute Veranstaltungen - vor allem Hochzeiten - als wir dort waren, gab es eben eine.
Es gibt auch ein Restaurant mit Buffet- und á-la-carte-Optionen. Wir haben hier zu Mittag gegessen, wir haben das Buffet gewählt, aber es gab nichts extra (aber, dafür war es zumindest teuer).
Es war ein schöner Tag voll von Erlebnissen.
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