23.05.2023
Das Bett auf dem Boot ist sehr bequem. Das war auch auf Harmony und hier der Fall. Obwohl ich glaube, dass das Schaukeln des Bootes ein wenig dazu beiträgt…
Der nächste Tag war ein Seetag, und ich kann euch gar nicht sagen, was wir gemacht haben. Es gibt so viele Aktivitäten, dass es unmöglich ist, sie alle aufzuzählen: Shopping, Casino, Livemusik, Spiele, Fitnessstudio, Pool, Jacuzzi, Golfplatz, Riesenleinwand, viele Bars, Restaurants, sogar eine Art Ausstellung und Auktion.
Jeden Tag erhielten wir ein Programmheft mit den Aktivitäten des Tages und wichtigen Informationen. Man konnte sich einen eigenen Kalender mit seinen Aktivitäten erstellen. Aber wir haben nichts Besonderes gemacht. Nach dem Frühstück haben wir uns ein bisschen gesonnt, haben versucht, das Schiff zu erkunden, haben uns entspannt, Kaffee getrunken, Kuchen gegessen und so weiter.
Im Oceanview Café-Restaurant gab es jeden Tag das Gleiche und jeden Tag ein spezielles Gericht, das sich auf ein bestimmtes Land bezog: Es gab also italienische, französische, deutsche, mexikanische und karibische Tage.
Aber es gab immer Salate, Pizza, amerikanisches Essen, mexikanisches und indisches Essen, Obst (vorwiegend Melone, Ananas, Bananen, Äpfel), Sandwiches und Tausende von Kuchen.
Es war katastrophal! 🙂
Meistens hatten wir einen gemischten Teller, meistens Salat und etwas Kleines als Beilage (und immer nur so viel, wie wir essen, weil wir nicht gerne verschwenden) und natürlich noch Platz für Kuchen!
Wir haben viele Kuchen probiert, weil sie sehr lecker waren. Man muss sie sich als winzig kleine Happen vorstellen, und wir haben sie halbiert, damit wir mehr probieren konnten.
Die meisten von ihnen waren sehr lecker. Zweimal haben wir Donuts gegessen. Man muss doch nicht unbedingt in das schicke Restaurant gehen, oder? 😀
Der Seetag war also vorbei und wir kamen im Morgengrauen des nächsten Tages auf den Kaimaninseln an.
Hier haben wir uns für eine Inselrundfahrt entschieden. Meistens versuchen wir, eine zu finden, weil wir so viel wie möglich von einem Ort sehen wollen. Auf diese Weise lernt man den Ort natürlich nicht kennen, aber man bekommt zumindest einen Gesamteindruck und kann entscheiden, ob man für einen längeren Zeitraum wiederkommen möchte.
Es gibt so viele verschiedene Ausflüge: Strandausflüge, Shoppingausflüge, Tauchausflüge, Erkundungsausflüge - es ist also für jeden etwas dabei.
Guten Morgen, Kaimaninseln! Es ist immer so aufregend, einen neuen Ort zu entdecken. Wir mussten früh aufstehen, weil wir um 7:15 Uhr ein Treffen im Theater hatten. Als wir auf unseren Balkon blickten, sahen wir, dass das Schiff auf dem Wasser ankerte und wir mit kleineren Booten an Land gehen würden.
Im Theater ging Csibi nach unten, um uns den Voucher zu überreichen (für alle Ausflüge lag der Voucher in unserem Zimmer bereit) und gab uns im Gegenzug eine Nummer, die wir auf unsere T-Shirts kleben konnten. Auf diese Weise wurden die verschiedenen Ausflüge gekennzeichnet.
Dann wurde langsam bekannt gegeben, welche Gruppe zur Ausschiffung gehen würde. Wir mussten nicht lange warten und schon waren wir auf einem Boot, das in Richtung Küste fuhr.
Es dauerte nur ein paar Minuten.
Draußen angekommen, mussten wir auf den Reiseleiter warten, der die verschiedenen Gruppen zusammenstellte.
Wir meldeten uns für die "Panoramic Island Drive" an, wir waren ziemlich viele. Während wir warteten, konnten wir schon die Kraft der heißen Sonne spüren.
Nach etwa 10 Minuten setzte sich die Menge in Bewegung, und wir mussten zu einem kleinen Parkplatz laufen (es dauerte nur ein paar Minuten). Auf dem Parkplatz warteten eine Reihe von kleinen Bussen (etwa für 15-20 Personen). Wir gehörten zu den Ersten, die dort ankamen, und stiegen in einen der Busse ein. Wir bekamen einen tollen Fahrer.
Unsere Erfahrung auf diesen Inseln (und in Amerika) ist, dass der Fahrer auch Reiseleiter ist.
Aber zunächst einige Worte zu den Kaimaninseln.
Die Kaimaninseln bestehen aus den drei Hauptinseln: Grand Cayman, Little Cayman und Cayman Brac. Bis heute sind sie ein britisches Überseegebiet. Die Hauptstadt ist George Town und die offizielle Sprache ist Englisch.
Der Name stammt von einer einheimischen Eidechsenart, die ursprünglich mit einer Krokodilart identifiziert wurde.
Wir waren übrigens auf der Insel Grand Cayman.
Die westlichste Insel, Grand Cayman, liegt etwa 300 km südlich von Kuba und 315 km nordwestlich von Jamaika.
Die Gesamtfläche der Inseln beträgt 264 km², von denen die größte Grand Cayman ist (197 km²).
Mehr als 90% der Bevölkerung leben auf der größten Insel Grand Cayman. Die Inseln wurden von Christoph Kolumbus im Jahr 1503 entdeckt. Sie wurden wegen der vielen dort gefundenen Schildkröten Las Tortugas genannt. Der erste aufgezeichnete englische Ankömmling war Sir Francis Drake im Jahr 1586, der die Inseln Cayman Islands nannte.
Da es keine einheimische Bevölkerung gab, stammt die heutige Population von ehemaligen Siedlern und Sklaven ab oder wurde von ihnen angesiedelt (die Sklaverei wurde 1833 abgeschafft).
Infolgedessen ist die Bevölkerung bunt gemischt, aber sie lebt in beispielhafter Harmonie.
Im September 2004 wurde die Insel Grand Cayman von einem starken Hurrikan (Ivan) getroffen. Die Schäden betrafen 70% der Insel und viele Gebäude wurden zerstört. Sofort begannen umfangreiche Wiederaufbaumaßnahmen, und innerhalb von zwei Jahren war alles wiederhergestellt.
Leider sind die Inseln aufgrund ihrer tropischen Lage sehr anfällig für Hurrikane. Im Durchschnitt werden sie alle 2,23 Jahre direkt getroffen.
Dank des Tourismus und des Finanzsektors weisen die Inseln heute den höchsten Lebensstandard in der Karibik auf (91 392 USD pro Kopf). Heutzutage gilt die Hauptstadt George Town als Steuerparadies und als einer der größten Finanzplätze der Welt. Circa 200.000 Firmen sind auf den Inseln registriert. Die Kaimaninseln gelten als Steueroase. Es handelt sich um eines der wichtigsten Offshore-Finanzzentren der Welt.
Das Symbol der Inseln ist der blaue Leguan. Man kann ihn im Queen Elizabeth II. Botanic Park sehen (das war das andere Programm, das uns ohnehin interessiert hätte).
Das Klima ist tropisches Savannenklima. Die meisten Niederschläge fallen in der Regenzeit von Mai bis November und die Trockenzeit dauert von Dezember bis April.
Und die Hurrikan-Saison dauert, wie hier in Amerika, von Juni bis Ende November.
Nun, nach all diesen interessanten Dingen, hier ist, was wir während der Panoramatour gesehen haben. Zuerst machten wir einen kurzen Halt an der Schaukel namens Good mood swing. Die Schaukel steht direkt am Strand, mit einem zauberhaften Panorama im Hintergrund.
Ich könnte hier stundenlang schaukeln und die herrliche Aussicht genießen.
Anschließend machten wir einen kurzen Halt am Colliers Public Beach.
Auch hier war das Wasser in wunderschönen Farben. Die verschiedenen Blautöne sind atemberaubend. Es gibt keine Worte dafür.
Hier sahen wir zum ersten Mal Hähne und Hühner. Die Insel ist voll von frei laufenden Vögeln. Angeblich sind sie gesetzlich geschützt, und es ist nicht erlaubt, sie zu füttern (es gibt hohe Geldstrafen und sogar Gefängnisstrafen, wenn man es doch tut). Angeblich waren sie früher ein Grundnahrungsmittel, und viele Familien hatten einen Hühnerstall in ihren Gärten. Als die Inseln jedoch modernisiert wurden, hörten die Menschen auf, Hühner für den Verzehr zu halten, und ließen sie frei herumlaufen, und seitdem laufen sie hier herum. Sie scheinen sich zu amüsieren und sehen ziemlich gut aus.
Die nächste Station war die Stätte des Schiffbruchs der Zehn Segel. Am 8. Februar 1794 liefen 10 Schiffe auf Grund und erlitten Schiffbruch.
Nach einer lokalen Legende, die sich hinter der Steuerbefreiung verbirgt, war einer der Passagiere an Bord ein königlicher Prinz, ein Sohn des britischen Königs Georg III. Einheimische Fischer segelten hinaus, um die Besatzung und die Ladung zu retten. Aus Dankbarkeit soll König Georg III. daraufhin ein Dekret erlassen haben, wonach die Bewohner der Inseln keine Steuern mehr zahlen müssen und von der Wehrpflicht befreit sind. Tatsächlich gibt es jedoch keine dokumentierten Beweise dafür. Dennoch lebt die Legende bis heute fort.
Heute erinnert ein Park an das Schiffsunglück. Die verstorbene Königin Elisabeth II. und ihr Ehemann Prinz Philip besuchten den Ort 1994 (anlässlich des 200. Jahrestages) und enthüllten die Gedenktafel. Neben der Gedenktafel und dem Aussichtspunkt sind 10 Betonblöcke in die Klippen eingelassen, die an die 10 Schiffswracks erinnern.
Als wir am Flughafen vorbeikamen, hielten wir kurz vor einem Haus aus Muscheln an. Offenbar ist auch das Innere aus Muscheln gebaut. Wir hätten es gerne von innen gesehen. Es wird das Conch Shell House genannt.
Was danach gekommen wäre, haben wir leider verpasst. Es ist ein Ort namens Blowholes, der bei Flut / Seegang aussieht, als würde das Wasser wie ein Geysir aufsteigen.
Da das Wasser an diesem Tag aber wie ein Pool mit aufgespanntem Spiegel aussah, war es dieses Mal überhaupt nicht spektakulär. Stattdessen brachte uns der Reiseleiter zu einem Ort namens Tortuga Rum Company, wo wir Kuchen und Rum probieren konnten und auch die Möglichkeit hatten, welchen zu kaufen. Im hinteren Teil des Ladens konnte man sogar sehen, wie der Rumkuchen hergestellt wird. Sie gießen einem tatsächlich eine Flasche Rum in die Kehle…
Wir hatten hier nicht viel Zeit, und wir mussten auch für die Toiletten anstehen… Aber wir haben die Verkostung nicht verpasst, und wir wollten sowieso nicht einkaufen.
Der vorletzte Halt auf unserer Reise ist eine der Hauptattraktionen der Insel, Seven Mile Beach, ein öffentlicher Strand mit weißem Sand und kristallklarem Wasser. Wir hatten hier die meiste Zeit, aber es war so heiß und die Sonne so grell, dass wir nicht viel sahen und manchmal buchstäblich blind Fotos schossen.
Das Wasser ist wunderschön!
Es gibt Essensverkäufer und alle möglichen anderen Anbieter und kleine Hütten in karibischen Farben, obwohl wir nicht herausfinden konnten, wofür sie gedacht waren.
Dieser Ort war ein Höhepunkt der Reise!
Und unsere letzte Reise ging in die Hölle. Buchstäblich! Der Ort namens Hölle ist nach einer Gruppe schwarzer Kalksteinformationen in der Gegend benannt. Sein unheimliches und düsteres Aussehen gab ihm seinen Namen. Natürlich darf man sie nicht durchwandern, aber es gibt Aussichtspunkte.
Der Name soll von einem Engländer stammen, der ausrief: "So muss die Hölle aussehen".
Aber es gibt noch einen anderen Ursprung: Wenn ein Kieselstein in die Formation geworfen wird, hallt es, als ob er bis in die Hölle fallen würde.
Aber egal, woher der Name kommt, er ist jetzt eine Touristenattraktion, mit einem roten Postamt und einem Geschenkeladen daneben, wo man Postkarten aus der Hölle verschicken kann.
Das ist ein sehr interessanter Ort!
Von dort aus mussten wir zurück zum Schiff fahren. Nach einer kurzen Busfahrt kamen wir wieder am Hafen an, wo uns das kleine Boot zurück zum großen Schiff brachte. Wir bewunderten noch eine Weile die Farbe des Wassers, und nachdem alle zurückgekehrt waren, legte das Schiff ab. Ein wenig früher als geplant.
Wir aßen und versuchten dann erneut, Teile des Schiffes zu erkunden, die wir noch nicht gesehen hatten. Nächstes Mal, wenn wir rechtzeitig buchen können, werden wir uns für eine dieser Innenführungen anmelden, um einen Blick in die geheimen Teile des Schiffes zu werfen.
Am Abend sahen wir uns den Sonnenuntergang an und der Tag war zu Ende.
