Insgesamt haben wir hier zwei Wochen verbracht. Der Alltag war hektisch, aber wir versuchten, die Nachmittage und Wochenenden zu nutzen und so viel wie möglich von der Umgebung zu erkunden.
Ein wichtiges Thema beschäftigte uns die ganze Zeit. Und das war unser noch ungelöstes Wohnungsproblem. Während wir in Charleston waren, riefen wir mehrmals im Leasingbüro an. Es war schwierig, Informationen zu erhalten, da der Apartmentkomplex, wie es sich herausstellte, von einer anderen Firma gekauft wurde. Das war problematisch, weil die Arbeiter nicht übernommen wurden, sie konnten/wollten also nicht mehr helfen. Aber die Neuen waren noch nicht ganz im Bilde. Am Morgen des 18. Mai 2019 war also noch nicht klar, ob wir überhaupt einziehen können.
Wir konnten zwar mit den neuen Kollegen sprechen, die uns am Telefon versicherten, dass alles gut wird, aber dafür gab es keinen schriftlichen Nachweis, was uns ein bisschen störte. Insgesamt haben wir nur ein einseitiges Dokument erhalten, in dem die Kosten für den Einzug enthalten sind. Wir waren überrascht, dass die zusätzliche Kaution für einen Monat nicht zu den zu zahlenden Dingen gehört. Wir konnten nur herausfinden, wie man bezahlt. Es hätte zum Beispiel per Scheck sein können, aber wir hatten ihn damals nicht, also schlugen sie uns vor, per Postanweisung zu bezahlen. Wir wussten nicht einmal, wie es gemacht werden könnte. Es wurde gesagt, dass eine solche Finanzdienstleistung beispielsweise auch bei Walmart in Anspruch genommen werden kann. Deshalb sind wir hier in Charleston zu Walmart gegangen und haben versucht, es zu erledigen. Es war eine ziemlich lange Schlange und die meisten verbrachten viel Zeit am Schalter. Als wir endlich an der Reihe waren, sagten wir, dass wir den Gehaltsscheck in Bargeld umwandeln möchten. Da wir aber keine Staatsbürger sind und keine Greencard haben, brauchten wir einen Reisepass. Natürlich hatten wir es nicht dabei, also gingen wir zurück ins Hotel und warteten danach wieder, bis wir an der Reihe waren. Dann stellte sich jedoch heraus, dass zur Einlösung des Schecks nur ein amerikanischer Pass akzeptiert wird. Nun, wir waren hier schon etwas nervös. Aber zum Glück sagte die nette Sachbearbeiterin, dass die Zahlungsanweisung auch per Kreditkarte abgewickelt werden kann, ein Umtausch des Schecks in Bargeld entfällt. Dies löste das Problem.
Ansonsten ist eine Zahlungsanweisung (“Money order”) ein sicheres Zahlungsmittel, wofür ein Finanzinstitut garantiert. Es ist ähnlich wie bei einem persönlichen Scheck, aber hier erfolgt die Zahlung im Voraus, sodass sich das einlösende Unternehmen oder die Person keine Sorgen machen muss, ob der Scheck gedeckt ist.
Am Morgen des 18. machten wir uns auf den Rückweg nach Charlotte in der Hoffnung, dass unser neues Zuhause in Ordnung sein wird.