Detroit

06.08.2022

Detroit ist eine der gefährlichsten Städte des Landes, aber es regte unsere Fantasie an, wir wollten es auch sehen. Wir hatten sowieso nicht mehr viel Zeit, weil es anderthalb Stunden von Lansing entfernt ist. Wir hatten noch etwa 1,5 Stunden Zeit, bevor wir zum Flughafen mussten.
Wir besprachen, dass wir auf jeden Fall auf die 8-Meilen-Straße fahren würden, weil sie berühmt ist, und wir würden die Brücke sehen, die nach Kanada führt.
Letzterer Ort war noch eine halbe Stunde von der 8-Meilen-Straße entfernt.

Antoine Laumet de La Mothe Cadillac war 1701 Kommandeur von Mackinac Island. In der Praxis lässt sich die Gründung des damaligen Detroit mit seinem Namen in Verbindung bringen.
Er erhielt von der französischen Regierung die Erlaubnis, am Flussufer eine Festung zu errichten. Er wollte die Wasserstraße aus kommerziellen Gründen von den Briten fernhalten. (Der Handel mit den Indianern war sehr profitabel!) Das französische Wort détroit bedeutet Meerenge.

Heute würde er Schwierigkeiten haben, die Stadt wiederzuerkennen. Und er wäre auch überrascht, dass man seinen Namen kennt. 1902 gründete Henry Leland die Automarke Cadillac, die General Motors zum bekanntesten Luxusauto Amerikas machte. Es ist immer noch eine der bekanntesten Automarken der Welt.
Detroit wurde zu einem sehr wichtigen Zentrum. Es konkurrierte mit San Francisco, New York, Chicago! In den 1920er-Jahren hatte es jedoch etwas, das andere Staaten nicht hatten.
1919 verbot die Regierung den Konsum und den Vertrieb von Spirituosen!
Ein paar Jahre später war dieses Gesetz immer noch in Kraft. Detroit liegt sehr nah an Kanada, Alkoholkonsum war auf der anderen Seite des Flusses legal, was logischerweise zum Auftauchen der Mafia und Alkoholschmuggler führte.
Damals existierte nur die McArthur Bridge, die am Detroit River nahe der Grenze zwischen Detroit und Belle Isle liegt. Damals gab es noch keine Brücke nach Kanada.
Belle Isle Park oder kurz Bell Isle, war ein beliebter Treffpunkt der Einheimischen, also auch ein perfekter Ort, um Alkohol zu kaufen und zu verkaufen.
Ende des 19. Jahrhunderts beauftragte die Stadt Frederick Law Olmsted, den Träumer des Central Parks, mit der Gestaltung eines öffentlichen Parks für Bell Isle. Der Architekt Albert Kahn wurde gebeten, ein reich verziertes Gewächshaus zu bauen, das von Thomas Jeffersons Haus in Virginia, Monticello, inspiriert war. In den 1950er-Jahren kam hier eine Sammlung von 600 Orchideen hinzu, die noch heute den Garten schmückt. Während der Prohibition war es also der perfekte Ort für Rumschmuggler, um Käufer aus Detroit zu treffen!

Aber Alkohol wurde nicht unbedingt nur auf der McArthur Bridge transportiert. Per Boot oder Kabel gelangte viel Rum, Wodka und Whisky über den Fluss. Als der Fluss zufror, kamen die Schmuggler zu Fuß zurück und versteckten das Getränk in ihren Stiefeln.
Es kam so viel Alkohol herein, dass es zu Detroits zweitgrößter Industrie nach der Automobilherstellung wurde. Während der Prohibition kamen 75 % des ins Land geschmuggelten Alkohols über den Fluss Detroit.

1929 wurde die Ambassador Brücke eröffnet und fortan war es möglich, die Grenze mit dem Auto zu überqueren, was den Schmuggel erheblich erleichterte.

Sekretäre trugen die Waren in Taschen, während andere die Waren in geheimen kleinen Fächern trugen. Ein erwischter Mann blies zum Beispiel eine Ladung Eier aus und füllte sie mit Wodka und Whisky. Die Techniken des Spirituosenschmuggels der 1920er-Jahre haben viele Ähnlichkeiten mit den Techniken des Drogenschmuggels. Und die Nähe zur Grenze erleichterte illegale Importe nur noch mehr.
Die Ambassador Brücke ist gemessen am Handelsvolumen Nordamerikas verkehrsreichster internationaler Grenzübergang.
Interessant ist auch, dass sie eine der wenigen Brücken ist, die sich in Privatbesitz befindet. Es ist (war) im Besitz eines Multimillionärs und Lastwagenmagnaten, der 2020 starb.

Dies ist der andere Ort, den wir in Detroit besucht haben. Wir sind zum Riverside Park gefahren, wo eine große Sperrung war (zumindest dort, wo wir herkamen, kam man nicht weiter).
Aber es gab einen Parkplatz, wir haben da geparkt und sind dann spazieren gegangen. Es waren viele Leute im Park, picknickten, feierten und genossen das gute Wetter.

Die Stimmung war sehr gut, es gab einen Spielplatz, Streetworkout, Grillplatz, Schaukel und einen sehr schönen kleinen Park. Auf der anderen Seite der Brücke ist bereits Kanada zu sehen. Im Park gegenüber wird eine riesige kanadische Flagge entrollt. Auch der Blick auf die Innenstadt von Detroit ist sehr gut, man kann die Wolkenkratzer gut erkennen.
Wir haben ein paar Fotos gemacht und dann mussten wir gehen. Von dort ging es zum Flughafen, wir mussten nur noch tanken!

Von dort erreichten wir den Flughafen in einer halben Stunde. Wir haben das Auto abgegeben, alles war in Ordnung und dann sind wir mit dem Shuttlebus zum Flughafen gefahren.

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