14.09.2022
Am Mittwochmorgen kamen wir also gegen 9 bis 9:30 Uhr im Hotel an.
Wir haben uns ohnehin für die Wochenmitte entschieden, weil die Flüge dann günstiger sind.
Also haben wir den Koffer im Hotel abgegeben. Es ist übrigens ein modernes Residence Inn Hotel.
Csibi hatte bereits geschaut, welche Art von Wochenkarte wir kaufen wollten, also haben wir uns danach gerichtet, da sie nicht online erhältlich ist.
Die öffentliche Bibliothek (die hier in der Stadt mehrere Gebäude hat) ist eine der Stellen, wo man sie angeblich kaufen kann.
Wir machten uns vom Hotel aus zu Fuß auf den Weg, denn es schien nicht allzu weit zu sein. Auf dem Weg dorthin kamen wir jedoch an der Bushaltestelle vorbei und dachten uns, dass es dort sicher einen Fahrkartenschalter oder so etwas geben muss.
Wir liefen ein wenig ratlos umher, weil wir zunächst keinen solchen Ort finden konnten. Dann entdeckten wir einen Fahrkartenautomaten, an dem man zum Glück diese Art von Pass kaufen kann. Sie heißt CharlieCard und kostet 22,50 USD pro Person für 7 Tage. Damit kann man die U-Bahn, den örtlichen Bus und die Silver Line (übrigens auch ein Bus, wir haben noch nicht herausgefunden, worin der Unterschied zum örtlichen Bus besteht) benutzen, und man kann auch die Fähren nach Charlestown und East Boston benutzen, und irgendeine Art von Zug oder Bahn ist im Preis enthalten.
Danach mussten wir uns überlegen, wie es weitergehen sollte. Der erste Eindruck von dieser Gegend war nicht so gut. Wir sahen zu viele Obdachlose und komische Menschen, also waren wir noch nicht so begeistert. Aber ich gebe auch zu, dass wir uns in letzter Zeit an diese Art von Verkehr gar nicht gewöhnt sind.
Silver Line 4 und 5 fahren ins Stadtzentrum. Der Bus Nummer fünf kam gerade an. Wir stiegen vorne ein, sagten dem Fahrer, dass wir zum ersten Mal hier seien und nicht wüssten, wie es funktioniere, und er sagte, dass es heute kostenlos sei... Wir fanden nicht heraus, warum, aber das war egal, wir hatten den Pass bereits gekauft… 😀 Auf jeden Fall sieht es so aus wie im Film, man berührt einfach die Karte am Lesegerät und schon kann man hinein.
Der Verkehr scheint den ganzen Tag über relativ groß zu sein und es gibt viele Staus, aber der Bus brachte uns in etwa 20 Minuten in die Innenstadt. Damals dachten wir, es sei gut, dass wir kein Auto gemietet hatten, denn es wäre schwierig gewesen, sich hier zurechtzufinden.
Wir hatten zuvor auf Google Maps die Orte markiert, die wir sehen wollten. Es war leicht zu erkennen, wo sich die verschiedenen Orte befanden. Wir haben uns kein bestimmtes Programm vorgenommen, wir haben einfach unseren Kurs festgelegt und sind dann dorthin gegangen, wohin uns unsere Füße trugen! 😄
Höchstens das Wetter kann unsere Programme einschränken und beeinflussen.
Es sieht so aus, wir kamen ein oder zwei Wochen vor der Ankunft des Herbstes an. Die Bäume fangen gerade erst an, sich zu färben (der Herbst soll im Norden wunderschön sein, und es tut mir ein bisschen leid, dass wir ihn verpasst haben, aber deshalb werden wir für eine Herbstwanderung in New Hampshire wiederkommen).
Die Temperatur ist, sagen wir mal, schwankend. Als wir ankamen, waren es 27 Grad, dann waren es 20 Grad und morgens 9-10. Das macht es schwer, Kleidung auszuwählen und anzuziehen. Wir haben seit April praktisch nur Sommerkleidung getragen. 😄 Am Sonntag soll es wieder 29 Grad sein. Ich kann nicht behaupten, dass es einfach ist, sich morgens zu entscheiden, was man anziehen soll.
Am ersten Tag wollten wir ins italienische Viertel gehen, aber natürlich passierte alles ganz anders!!! 😀
Bevor ich euch erzähle, wie der Tag verlaufen ist, ein paar Worte über Boston.
Denn abgesehen von Ally McBeal spielt Boston eine sehr wichtige Rolle in der Geschichte Amerikas!
Boston ist die Hauptstadt von Massachusetts und die größte Stadt in Neuengland. Sie wurde 1630 gegründet und ist damit eine der ältesten Städte der USA. Die Stadt erstreckt sich über eine Fläche von nur 125 km², und hatte im Jahr 2020 rund 676.000 Einwohner.
Boston und seine Umgebung, bekannt als Greater Boston, ist jedoch mit 4,4 Millionen Einwohnern das 11. bevölkerungsreichste Gebiet in den USA. Dazu gehören neben den Vorstädten und Vororten auch eine Reihe anderer wichtiger Städte. Beispiele sind Cambridge, Sitz der Harvard University, Quincy, Geburtsort zweier US-Präsidenten (John Adams und John Quincy Adams) und von Dunkin Donuts, sowie Newton und Brookline (Geburtsort von John F. Kennedy).
Boston wurde von englischen puritanischen Siedlern auf der Shawmut-Halbinsel gegründet. Viele Schlüsselereignisse des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs fanden hier statt, wie das Massaker von Boston, die berühmte Boston Tea Party und die Schlacht von Bunker Hill.
Nach dem Krieg blieb sie ein wichtiger Hafen sowie ein Bildungs- und Kulturzentrum.
Hier befindet sich auch der erste öffentliche Park der Vereinigten Staaten, Boston Common (1634), die erste öffentliche Schule, Boston Latin School (1635), und das erste U-Bahn-System (Tremont Street Subway, 1897).
Heute ist Boston die "Bildungshauptstadt der Welt". In der Stadt gibt es zahlreiche Gymnasien und Hochschulen. Einige der berühmtesten und renommiertesten Universitäten der Welt befinden sich in der Nähe von Boston und sind weltweit führend in der Hochschulbildung. Harvard zum Beispiel ist die älteste Hochschuleinrichtung des Landes und wurde 1636 gegründet!
Boston ist eine sehr internationale Stadt. Die Tatsache, dass es ein separates Chinatown und ein italienisches Viertel gibt, ist ein Beweis dafür.
Die Stadt hat viele Spitznamen. Unter anderem "City on a Hill" oder "The Hub of the Universe" - wegen seiner Rolle in der amerikanischen Geschichte. "Athen Amerikas" wegen seiner kulturellen Bedeutung.
Sie hat auch andere Spitznamen, wie "Cradle of Liberty" oder "Walking City of America".
Mehr über seine Geschichte und andere interessante Fakten erfahrt ihr bei den Sehenswürdigkeiten, die wir besichtigen werden.
Am ersten Tag wollten wir das italienische Viertel besuchen, aber wir haben es nicht geschafft.
Als wir in der Innenstadt ankamen, stiegen wir an der Endhaltestelle aus dem Bus Nummer fünf aus. Genau dort gab es ein kleines Lokal (Café26), in dem wir frühstückten.
Wir teilten uns ein Sandwich und einen Pfannkuchen und tranken jeweils einen Orangensaft. Wir haben fast 45 USD bezahlt.
Das Essen war köstlich und der Orangensaft war frisch gepresst. Die Kellnerin war nicht sehr nett.
Nach dem Frühstück gingen wir in den Park Boston Common und so fiel das italienische Viertel aus… 😀
