Die Idee, ins Ausland zu ziehen, beschäftigte uns schon lange, aber irgendwie war der Drang nicht stark genug, um etwas zu machen. Aus diesem Grund haben wir vor Jahren auch eine Chance in Salzburg (Österreich) und eine in Bremen (Deutschland) losgelassen. Wir hatten im Grunde alles, wir haben nicht schlecht gelebt.
Wenn wir reisen, stellen wir jedoch oft die Frage: "Kannst du es dir vorstellen, wie es wäre, hier zu leben?" Unter anderem 2016, als wir Mexiko besuchten. Die Halbinsel Yucatán hat uns sehr gut gefallen, aber die Vorstellung, dort zu leben, war unrealistisch. Auf dem Heimweg zogen wir jedoch durch Atlanta, wo uns ein bis heute nicht zu erklärendes Gefühl aufkam.
Aber das ist sicher, dass wir danach tatsächlich angefangen haben, die Idee, ins Ausland zu ziehen, ernster zu nehmen. Da uns auch die Entwicklung der Ereignisse zu Hause nicht gefallen hat (Politik, negative Menschen usw), haben wir uns schon konkret Gedanken gemacht, wohin wir wollen und wohin nicht. Unter Berücksichtigung aller für uns wichtigen Aspekte ist die USA als Chance geblieben. Obwohl wir noch nie dort gewesen waren (bis auf den gewissen Atlanta-Transfer) - haben wir uns dann in der ersten Runde entschieden, in den USA einen Urlaub zu machen. Eine Florida-Rundreise endete in totaler Liebe. Wir sind nächstes Jahr zurückgekehrt und haben bei der zweiten Reise sogar hier geheiratet.
Wir wussten schon damals, dass „es hier gut wäre“. Natürlich war nicht alles von der Träumerei bis zur Verwirklichung so einfach. Eines war sicher: wenn es irgendwann klappen würde, würden wir ausschließlich legal hierher ziehen. Da Csibi für ein internationales Unternehmen arbeitet, dachten wir, dass es logisch wäre, sich innerhalb der Firma zu bewerben.
2018 nahm er den Kontakt mit einigen Leuten auf und von seinem aktuellen Chef bekam er auch absolute Unterstützung. Dann haben wir gewartet.
Mitte 2018 schien sich etwas zu entwickeln, aber nach vielen Verhandlungen kamen wir am Ende noch nicht einmal zum Visum. Wir vereinbarten, es in ein paar Jahren noch einmal zu versuchen.
Diese Gelegenheit ist uns also nicht gelungen, dafür wurde ihm ein Job in Neuseeland angeboten und es gab auch eine Möglichkeit in Hamburg. Neuseeland schien verlockend zu sein, aber wir haben unsere Augen nicht vom Ziel genommen. Wenn wir jetzt nach Neuseeland gehen, wer weiß, ob wir jemals nach Amerika kommen. Darin sind wir geblieben und haben unser Leben weitergelebt.
Dann, eines Nachts im November 2018, kam unerwartet eine E-Mail mit der Frage, ob wir noch offen für einen Umzug nach Amerika seien. Na klar, wir waren natürlich offen.
Im Vergleich zur ersten (fehlgeschlagenen) Option standen zwei Standorte zur Auswahl: Naugatuck (Connecticut) oder Charlotte (North Carolina). Von beiden Orten wussten wir nicht viel. Alles, was wir gehört haben, ist, dass Naugatuck eher eine verschlafene Kleinstadt ist, während Charlotte südlicher liegt und ein belebter Ort ist. Wir haben nicht gezögert und uns für Charlotte entschieden. Dann beschleunigten sich die Ereignisse und nach Verhandlungen kam das offizielle Angebot am 31. Dezember.
Anfang Januar hat Csibi den Vertrag unterschrieben und damit war entschieden, dass wir umziehen, wenn auch das Visum in Ordnung ist.